Karneval /// Mo. 28.02.2011 Rosenmontagsumzug Damme

Die Katholische Kirche war 1892 eine Spaßbremse – zumindest der Bischof von Münster. Dem war das närrische Treiben an den Fastnachtstagen ein Dorn im Auge, und so ordnete er ein 40-Stunden-Gebet an.

Die Dammer hatten zu diesem Zeitpunkt aber schon eine 278-jährige Karnevalstradition, die sie sich nicht einfach zunichtemachen lassen wollten. Daher verlegten sie kurzerhand die Festivitäten um eine Woche nach vorne, was heute noch so gehandhabt wird – auch wenn vielleicht nicht mehr ganz so heftig gebetet wird.

Heftig gefeiert wird aber weiterhin, und ein Höhepunkt ist der Dammer Rosenmontagsumzug am 28. Februar, der zusammen mit dem am Tag davor stattfindenden Karnevalsumzug als Norddeutschlands größter Straßenkarneval gilt. Unzählige aufwendig geschmückte Wagen und verkleidete Narren ziehen ab 12 Uhr durch die Straßen und feiern, was das Zeug hält. Nach wie vor hat der spezielle Termin entscheidende Vorteile: Damals konnte für begangene Sünden bei den Gebetsübungen gebüßt werden, heute können die Hartgesottenen einfach am regulären Rosenmontag weiterfeiern.

unt geht es beim Bremer Karneval mit dem diesjährigen Motto „carneval theatral“ zu, der am Sonnabend, 26. Februar, mit dem Straßenkarneval seinen Höhepunkt findet. Nicht nur beim Datum unterscheidet sich der Bremer Karneval von seinen Pendants im Rheinland.

Denn anstatt auf Kamelle und Pappnase wird in Bremen auf Kunst, Schauspiel, Stelzenläufer und Maskenspieler gesetzt. Auch musikalisch gibt es eine entscheidenden Unterschied: heiße Sambarhythmen geben in der Stadt an der Weser den Ton an. Das kommt daher, dass der noch verhältnismäßig junge Karneval 1986 von der 1. Bremer Sambagruppe ins Leben gerufen wurde und sich zu einem der wichtigsten Samba-Feste Deutschlands entwickelt hat. Großen Wert wird beim verhältnismäßig jungen Bremer Umzug auf das Einbinden des Publikums gelegt, das nicht nur eine beobachtende, sondern eine teilnehmende Rolle einnimmt.

Ganz Norddeutschland ist von Faschingsverweigerern besetzt. Ganz Norddeutschland? Nein, einige von unbeugsamen Karnevalisten besetze Orte hören nicht auf, Jahr für Jahr in Kostüme zu steigen und Frohsinn zu verbreiten. So auch Ganderkesee, das Jahr für Jahr mit dem Fasching um den Ring tausende von Gästen aus der ganzen Region zu sich lockt.

Höhepunkt des Spektakels ist der große Umzug sowie die anschließende Sause in der Innenstadt von Ganderkesee – dieses Jahr am Sonnabend, 5. März.
Es war 1951, als der Turn- und Sportverein sowie der Schützenverein beschlossen, eine Maskerade mit – damals noch sehr überschaubaren – Festumzug zu organisieren.
Heute ziehen rund 120 Gruppen durch die Straßen, angeführt vom Prinzenpaar und organisiert von der Gemeinschaft „Ganderkeeser Vereine e .V.“. Aber auch im Vorfeld hält der Frohsinn Einzug im Ort: bei vier Büttenabenden lässt sich auf die „3 tollen Tage“ von Sonnabend, 5. März, bis Montag, 7. März, einstimmen.